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Psychotherapie Bad TölzSeelenklempner, Psychiater, Psychotherapeut, Psychoanalytiker, Irrenanstalt – für viele Menschen ist das alles dasselbe. Dahin geht man nicht, wenn man noch alle Tassen im Schrank oder alle Latten am Zaun hat. Nicht, dass noch jemand denkt, man sei verrückt! 

Nur weil jemand eine Psychotherapie macht, ist er noch lange nicht „verrückt“.

Eine Psychotherapie kann auch schon helfen, wenn Sie unter ständiger Erschöpfung, Schlafstörungen, Stress oder depressiven Verstimmungen leiden. Wenn Sie häufig Herzrasen oder Magenbeschwerden haben, zittern und schwitzen, könnte z.B. eine Angststörung vorliegen. Mit verrückt hat das gar nichts zu tun. Aber natürlich sollten Sie körperliche Symptome beim Arzt abklären lassen.

Psychotherapie ist Selbstfürsorge und für jeden Menschen nützlich.

Fast niemand kommt ohne Beulen durch die Kindheit: Ein Vater, der immer gesoffen, einen ständig runtergeputzt oder regelmäßig verprügelt hat oder eine Mutter, die emotional unerreichbar (z.B. wegen Depressionen) oder wirklich abwesend war. Es gibt viele Gründe, sich in Therapie zu begeben. Man muss nicht den Kopf unterm Arm tragen, um zum Arzt gehen zu dürfen. Und man darf eine Psychotherapie auch machen, wenn man „nur“ ständig traurig ist, wenn der/die EhepartnerIn sich getrennt hat, oder wenn man gar nichts mehr fühlt. Sie dürfen für sich sorgen!

Psychotherapie ist genauso ein Teilgebiet der Medizin wie die Zahnheilkunde.  

Die erste Anlaufstelle sollte immer Ihr Hausarzt sein, um körperliche Ursachen auszuschließen und die richtige Therapieform zu finden. Wenn er aber eine Psychotherapie empfiehlt, dann sollten Sie zum Spezialisten gehen. Denn wenn Sie Zahnschmerzen haben, lassen Sie den Zahn vermutlich lieber vom Zahnarzt ziehen als vom Schmied im Nachbardorf, oder? Und Sie würden ein gebrochenes Bein auch nicht erst ein Jahr selbst behandeln, bis Sie merken, dass es doch nicht so gut zusammengewachsen ist. 

Häufig steht die Scham im Weg.

Viele Menschen versuchen lange, ihr Leiden, wie z.B. Ängste, wegzudrücken oder selbst zu lösen. Häufig sind es jedoch die eigenen Lösungsversuche, die das Leiden aufrechterhalten oder sogar verschlimmern. Menschen mit sozialen Ängsten ziehen sich oft mehr und mehr zurück. Werden sie gefragt, wie es ihnen geht, kommt „Basst scho!“, weil sie sich schämen, dass die Nachbarn reden könnten. Sie bekommen immer mehr Angst und vereinsamen. Das muss nicht sein!

Finden Sie Ihren geschützten Raum!

Bei mir in der Gesprächstherapie können Sie sich in einer geschützten Atmosphäre mit Ihren Sorgen und Ihrer Gefühlswelt auseinandersetzen. Ich höre Ihnen wertfrei zu und lade Sie durch offene Fragen ein, den Ursachen Ihrer Schwierigkeiten auf den Grund zu gehen. Wenn wir das Thema lokalisiert haben, bekommen Sie von mir Werkzeuge an die Hand, um sich Ihren Ängsten und Sorgen Schritt für Schritt zu stellen. Ich helfe Ihnen bei der Selbstwahrnehmung und Selbstreflexion und nutze je nach Art, Zielsetzung und Bedürfnislage unterschiedliche psychologische Techniken, um Sie bei der Lösung Ihres Problems zu unterstützen. 

Als Heilpraktiker für Psychotherapie kann ich nicht mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechen. Das ist jedoch Ihr Vorteil, da ich Sie dadurch schneller und flexibler behandeln kann. Des Weiteren unterliegt jegliche Kommunikation mit mir der Schweigepflicht. Diskretion ist das oberste Gebot. Sie dürfen sich in meiner Praxis zu jeder Zeit geschützt und sicher fühlen.

Kennen Sie kennen das Phänomen?

Erwachsene, vermeintlich gestandene Personen, werden behandelt wie kleine Kinder.

Jeglicher Versuch der Emanzipation vom Elternhaus wird unterbunden. 

Die Betroffenen leiden, denn jeder Versuch, in die Freiheit zu gehen, wird sofort unterbunden.

Häufig sind es Sätze wie diese

„Du bringst deine Mutter noch ins Grab.“

„Wegen dir geht es mir jetzt nicht gut.“

„Ich sterbe sowieso bald.“

„Du wirst schon sehen, was du davon hast“.

„Immer musst du uns Kummer machen!“

„Wenn du so weiter machst, wirst du enterbt.“

„Wenn das dein Vater wüsste, wäre er enttäuscht von dir.“

„Die Frau oder der Mann passt nicht zu dir!“

Du sollst deine Eltern ehren

Das Ziel ist, ein schlechtes Gewissen sowie Schuldgefühle oder Pflichtbewusstsein auszulösen. Die Betroffenen bekommen Angst, plötzlich ganz allein und/oder undankbar zu sein. 

Sich aus solchen toxischen Bindungen zu befreien, ist nicht einfach. Das Ziehen von Grenzen ist sehr mühselig und schwer. Häufig wird den Betroffenen viel abgenommen, um bloß keine Eigenständigkeit aufkommen zu lassen.

Alles wird erledigt

Einkaufen, Essen kochen, Wohnung putzen, Wäsche waschen, die Finanzen regeln, Arztbesuche arrangieren, Versicherungen, und vieles mehr… Ja, sogar Beziehungen werden ohne Auftrag beendet oder arrangiert. 

Die Opfer vom Opfer

Machen die intrigierenden Bezugspersonen (oft die Mutter) das alles aus mutwilliger Bosheit? Nein, und das ist ein kleiner Trost. Diese Menschen leiden ebenfalls. Sie haben es z.T. so vorgelebt bekommen oder durch andere prägende Prozesse diese ihnen selbst unbewussten Manipulationstechniken erlernt. Sie meinen es aus ihrer Sicht ja nur gut und werden sich auch nie einsichtig zeigen. 

Die Selbsterkenntnis wird vom Drama verschluckt

Gerade das macht es den Betroffenen sehr schwer, überhaupt erst die Erkenntnis über sich als Individuum zu erlangen, um das eigene ICH selbstbewusst zu entfalten. Bevor man den Kampf mit dem Elternhaus aufnimmt, ergibt man sich seinem Schicksal und bleibt z.B. sein Leben lang lieber Single.

Das Gegenteil von gut? Gut gemeint!

Häufig folgen psychosomatische Beschwerden. Wird dann bspw. eine Kur gemacht, sind alle Beschwerden weg. Kaum wieder zuhause, innerhalb der familiären Bindungen, tauchen die Symptome wieder erneut auf. 

Sobald die Bezugspersonen unverhofft wegbrechen (z.B. durch plötzlichen Tod), fallen die Betroffenen in ein tiefes Loch. Denn sie haben nie gelernt, auf eigenen Füßen zu stehen.

Lasst mich wachsen!

Das sind die Botschaft und der Wunsch, die hinter der eigenen Emanzipation stehen. Nicht die boshafte Ablehnung den Eltern gegenüber. Diese innere Erklärung kann Ihnen auch helfen, sich bewusst auf den Weg zu machen. Übernehmen Sie die Verantwortung für Ihr Leben, machen Sie sich frei, suchen Sie sich Hilfe. 

Nichts passiert von heute auf morgen. Alles ist ein Prozess. Fangen Sie an zu erkennen, wer Sie sind, welche Wünsche Sie haben und welches Lebensziel Sie verfolgen möchten. Sie sind wertvoll! Erkennen Sie sich selbst!

Gestandene Mannsbilder in der Therapie?

Ich registriere immer häufiger, dass sich vor allem selbständige Handwerker in meiner Praxis vorstellen. Häufig sind es Familienväter und Ehemänner, die gleichzeitig Geschäftsführer von kleinen oder mittelständischen Handwerksbetrieben sind. Sie tragen große Belastungen auf allen Ebenen des Lebens, bis es irgendwann zu viel wird…

Hat die Handwerksbranche eine Definition für emotionale Stabilität? Es ist wohl eher der Slogan eines bekannten Erfrischungsbonbons „Sind sie zu stark, bist du zu schwach“!  Dabei sind die eigene mentale Verfassung und Einstellung mit das Wichtigste zur Führung eines Unternehmens. Wie geht man mit Stress um? Wer hilft einem bei Ängsten? Was beugt einem Burnout vor? Wie kann ich Familienvater und Geschäftsführer gleichzeitig sein? Was ist Resilienz und wie kann ich sie erlernen?

Aber warum kommt gerade jetzt vermehrt diese Berufsgruppe in Therapie?

Die derzeitige Konjunkturflaute und die teureren Kredite setzen die Handwerksbranche unter Druck. Und wer eher noch mit zu vielen Aufträgen zu tun hat, schaut trotzdem angespannt oder besorgt in die Zukunft. Es entstehen Ängste: „Ich muss noch so viel mitnehmen, wie es geht, um die nächste Talsohle zu durchschreiten“. Arbeiten bis zum Umfallen oder bis an den Rand der eigenen Kräfte. Das Fundament für die Krise ist somit schon gelegt.

Und jetzt…

Aber warum jetzt? Die Zeiten werden gerade schwieriger, was die Auftragslage angeht. Hinzu kommt, dass viele sehr gute Geschäftsführer auch sehr gute Familienväter und Ehemänner sind und sein wollen. „Ich möchte meine Kinder aufwachsen sehen und nicht nur der Erzeuger sein“. „Ich will eine Ehefrau und keinen Ersatz für meine Mutter“. Dazu kommt, dass viele Betriebe jetzt auch im Generationswechsel sind. Die alten Chefs können noch nicht loslassen. Die neuen Chefs können noch nicht so handeln wie sie wollen. Es entsteht ein großer Interessenkonflikt, der zuerst im Inneren stattfindet.

Viele gestandene Männer werden gerade in die Krise getrieben. 

Getrieben? Ja, getrieben. Weil ihnen nie jemand beigebracht hat, wie man mit diesen Situationen und Phasen im Leben umgeht. Wo „Mann“ Hilfe bekommt und das „Mann“ damit nicht allein ist. Die jetzige Generation an Männern zerreißt sich zwischen der Rolle als Geschäftsführer, Ehemann, Vater, Sohn und noch einen kleinen „ICH“.

Immer noch ein Tabu!

Es gibt für diese Berufsgruppe noch keine viral gehende „ich auch“- Bewegung, die es vielen Betroffenen einfach leichter machen würde, sich in Therapie zu begeben. Für viele Manager oder Abteilungsleiter in Konzernen oder größeren Betrieben ist es mittlerweile ganz normal zu einem Therapeuten zu gehen. Für viele erfolgreiche Männer im Handwerk ist es immer noch ein Tabu. Aber warum – es werden doch auch nicht mehr die gleichen Baustandards gesetzt wie noch in den 1980er. Auch hier gibt es Verbesserungen. Der Unterschied zwischen einem Konzernmanager und einem Geschäftsführer eines Handwerksbetriebs ist einfach der, dass es bei dem einen anerkannt ist und beim anderen nicht. 

Geht einfach offen mit dem Thema innerhalb Eurer Branche um, nur so kann man ein überholtes Tabu durchbrechen!

Holt Euch Hilfe, wenn ihr sie braucht!

Bei transgenerationalen Traumatisierungen werden traumatische Erfahrungen, meistens unbewusst, an nachfolgende Generationen weitergegeben.

Ein Trauma, übersetzt aus dem Griechischen, bedeutet Wunde, bzw. Verletzung. Die transgenerationalen Traumata beziehen sich auf ein Psychotrauma, eine psychische Verletzung.

Ein Psychotrauma ist die Wechselwirkung zwischen einem lebensbedrohlichen, tiefgreifenden Ereignis und der psychischen Reaktion der betroffenen Person auf dieses Ereignis. Dieser Zustand ist mit einer vollständigen Hilflosigkeit und Ohnmacht verbunden. Zum Beispiel sexuelle Gewalt, die als Kriegswaffe eingesetzt wurde. Kann das Trauma durch die betroffene Person nicht aufgearbeitet werden, besteht die Möglichkeit, es an die nachfolgende Generation weiterzugeben.

Aber wie kommt es, dass traumatische Erfahrungen über mehrere Generationen weitergegeben werden?

Die Psychologie kennt dieses Phänomen schon lange und vor allem die systemische Psychotherapie hat sich damit befasst. Aus psychologischer Sicht steht es bereits außer Frage, dass ein Trauma über Generationen unbewusst weitergegeben werden kann. Die Literatur ist voll von Erfahrungsberichten und schriftlichen Studien. Andere Fachrichtungen haben sich bis jetzt aber schwer mit dieser Annahme getan.

Mittlerweile beschäftigt sich auch die Epigenetik mit diesem Phänomen. So konnte bereits an Mäusen getestet werden, dass konditionierte Angstreaktionen genetisch weitergegeben wurden. Ähnliche genetische Übertragungen wurden bei Versuchen mit Fruchtfliegen festgestellt.

Die Genetische Information an sich, bleibt bei der Vererbung gleich. Es zeigte sich jedoch, dass manche Gene durch externe Faktoren aktiviert oder deaktiviert werden können. Die Aktivierung und Deaktivierung übernehmen dabei einzelne Moleküle, so dass eine Informationsübertragung durch ein Gen stattfinden kann oder auch nicht. Welche Gene durch die Moleküle aktiviert oder inaktiviert werden, kann durch traumatische Erlebnisse beeinflusst werden. Hier stehen vor allem Stressreaktionen, die z.B. durch ein Trauma verursacht wurden, im Verdacht. 

Epigenetische Veränderungen sind im Vergleich zu genetischen Mutationen nicht permanent, sondern veränderbar. Wie das jedoch bewusst ansteuerbar ist, ist derzeit wissenschaftlich noch nicht belegt. Ein Trauma in der Generation unserer Großeltern kann also zu epigenetischen Veränderungen führen, die in der Enkelgeneration immer noch Auswirkungen haben. 

Wichtig ist die eigene Sensibilisierung!

Das Verschweigen von Traumata innerhalb einer Familie kann psychologische Krankheiten begünstigen. Oft wird dieses jetzt sichtbar in den Übertragungen durch die Erlebnisse der Kriegsgeneration auf die Kinder und Kindeskinder. Sich öffnen, darüber reden und ein Bewusstsein dafür bekommen, kann dabei helfen, Verbindungen in der Gegenwart sichtbar zu machen. Je mehr wir von uns und unserer Familiengeschichte verstehen, umso mehr können wir loslassen und nachfolgende Generationen müssen es nicht durch Symptome reinszenieren. Dabei können auch Imaginationstechniken helfen, den eigenen Blick und die eigene Haltung zu verändern. 

Empfehlenswert und zum Teil als Quellenangabe zu diesem Thema, ist die folgende Dokumentation: „Ein Trauma erben – geht das? Von Terra Xplore mit Psychologe Leon Windscheid“. Zu finden auf Youtube.

In den Weiten der menschlichen Psyche verbergen sich oft komplexe Geschichten von Ursache und Wirkung. Dieses Fallbeispiel wirft einen Blick auf eine Familie, in der die feinen Fäden der Beziehungen und Entscheidungen über Jahre hinweg die psychische Gesundheit jedes Einzelnen geformt haben.

Eine sehr junge Mutter (18) und ein junger Vater (26) treten frisch verheiratet in die Welt der Elternschaft ein. Die Herausforderungen der ersten Jahre überfordern sie, doch sie erfüllen grundlegend ihre elterlichen Pflichten. Für die Mutter gestaltet sich der Aufbau einer emotionalen Bindung zum Kind schwierig, was sich später als schwerwiegender Faktor herausstellt. Unbekannt für den Vater, das Kind stammt nicht von ihm, sondern von der ersten großen Liebe der Mutter, mit der sie nicht zusammen sein durfte.

Die Mutter bleibt aus rationalen und gesellschaftlichen Gründen mit dem Vater zusammen, doch ihre wahre Liebe bindet sie weiterhin, fast zwanghaft. Der Vater kann unbewusst keine emotionale Nähe zum Kind aufbauen. Im Laufe der Zeit entwickelt die Mutter eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung, geprägt von Perfektionismus und einem starren Festhalten an Regeln.

Der erste Sohn (Sohn A) spürt die emotionale Kälte und versucht, sich Freiraum zu verschaffen. Unwissend über seine wahre Herkunft wird er zur Last der verhinderten Liebe der Mutter. Der Vater distanziert sich emotional von der Familie, und so beginnt ein Kreislauf von Kontrollverhalten und fehlender emotionaler Nähe.

Sechs Jahre später erblicken sie einen weiteren Sohn (Sohn B), den ersten gemeinsamen Nachwuchs. Die Mutter, belastet von Schuldgefühlen, betrachtet Sohn B als Anstrengung und Wiedergutmachung gegenüber dem Ehemann. Sohn B wird nie so gut sein können wie Sohn A. Dieses Verhalten wird von der erweiterten Familie (Tanten, Onkel, Oma, Opa, usw.) gestützt, und Sohn B wird zum schwarzen Schaf.

35 Jahre später betritt Johannes, Sohn B, meine Praxis, geplagt von einer depressiven Episode. Bei depressiven Episoden zeigen die Betroffenen Symptome wie gedrückte Stimmung, Antriebsmangel, verminderte Freude und Konzentration, gestörten Schlaf, verminderten Appetit, beeinträchtigtes Selbstwertgefühl und Schuldgefühle. Diese Symptome können von somatischen Symptomen begleitet werden, wie Interessenverlust, psychomotorischer Hemmung und Gewichtsverlust.

Durch therapeutische Sitzungen wird die komplexe Familiendynamik offengelegt. Ein unbewusster Wettstreit um die Liebe der Mutter zwischen den Brüdern wird deutlich.

Im therapeutischen Prozess wird durch gezielte Übungen und Reflexionen seine Rolle im Familiensystem klarer. Die Distanz zur Mutter, der zurückgezogene Vater und die Rivalität zum Bruder werden aufgedeckt. Johannes gewinnt Klarheit über sein Familiensystem und befreit sich aus seiner Abhängigkeit von externer Anerkennung.

Während des Selbstentwicklungsprozesses erkrankt seine Mutter schwer. Auf dem Sterbebett enthüllt sie das gehütete Familiengeheimnis, bestätigend, was Johannes bereits vermutet hatte. Der Therapieprozess findet seinen Abschluss.

In meiner Rolle als Therapeut sehe ich nicht die Welt in Kategorien von gut oder schlecht, sondern in Ursachen und Wirkungen. Im Zentrum des therapeutischen Prozesses steht nicht die Schuldfrage, sondern das Verständnis für die Zusammenhänge. Durch Empathie, Wertschätzung und Authentizität schaffe ich ein unterstützendes Umfeld für die persönliche Weiterentwicklung meiner Klienten.

Dieses Fallbeispiel wurde sorgfältig anonymisiert, um die Diskretion zu wahren. Jegliche Ähnlichkeiten mit realen Situationen sind unbeabsichtigt und rein zufällig.

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Das ist eine schwierige Frage, die sich viele Menschen stellen, die eine Therapie beginnen möchten. Es gibt eine Vielzahl von Therapieformen und psychotherapeutischen Ansätzen und fast genauso viele Möglichkeiten, diese Frage zu beantworten. 

Die Psychotherapie ist mit ihren verschiedenen Ansätzen vergleichbar mit einem Blumenstrauß, der viele Blumen und Blüten in sich vereint. Leider haben viele Blumen im Strauß vergessen, dass sie ein Teil von allem sind und der Strauß nicht nur aus einer einzigen Blüte besteht, d.h. die  Therapieformen, vertreten durch Therapeuten, Forschende und Lehrende, kritisieren sich häufig gegenseitig. 

Wie soll man nun herausfinden, welche Therapieform für einen am besten ist? 

Versuchen wir die Antwort weiter einzugrenzen. Soll die Psychotherapie von den gesetzlichen Krankenkassen gezahlt werden? Wenn ja, dann gibt es in Deutschland nicht allzu viele Psychotherapieformen, die von den Kassen anerkannt sind. Folgende Psychotherapieverfahren zählen dazu: 

Verhaltenstherapie: 

Verhaltenstherapie ist eine Form der Psychotherapie, die sich darauf konzentriert, unerwünschte Verhaltensweisen zu identifizieren und zu ändern. Sie basiert auf dem Prinzip, dass Verhalten erlernt wurde und daher auch verändert werden kann. In der Verhaltenstherapie werden Techniken wie kognitive Umstrukturierung, Expositionstherapie und Verstärkung verwendet, um positive Veränderungen im Verhalten und den damit verbundenen Gedanken und Emotionen zu fördern. Sie wird häufig zur Behandlung von Depressionen, Angststörungen, Zwangsstörungen, Essstörungen und anderen psychischen Gesundheitsproblemen eingesetzt. 

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie: 

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist eine therapeutische Methode, die auf den Grundlagen der Tiefenpsychologie basiert. Diese Therapie zielt darauf ab, unbewusste Konflikte und Muster in den Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen der Klientinnen und Klienten zu erkunden und zu verstehen. Durch die Analyse von unbewussten Motiven und Erlebnissen in der Gegenwart und der Vergangenheit werden aktuelle Schwierigkeiten und Probleme besser verstanden und bearbeitet.

Analytische Psychotherapie (Psychoanalyse): 

Die Psychoanalyse gilt auch als Mutter aller Psychotherapien und ist eine langfristige, intensive Form der Tiefenpsychologischen Psychotherapie, die darauf abzielt, unbewusste Konflikte und Muster zu erkennen und zu bearbeiten. Sie wird häufig zur Behandlung von komplexen psychischen Problemen sowie zur Persönlichkeitsentwicklung und Selbstverwirklichung eingesetzt.

Systemische Therapie: 

Die systemische Therapie betrachtet psychische Probleme nicht isoliert, sondern im Kontext sozialer Beziehungen und Systeme, wie z.B. Familien, Paarbeziehungen oder Arbeitsumgebungen. Sie konzentriert sich auf die Interaktionen und Muster innerhalb dieser Systeme und betrachtet sie als Ganzes, um Veränderungen zu fördern. 

EMDR-Therapie (Für Erwachsene): 

EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing. Es ist eine Therapiemethode, die vor allem zur Behandlung von Traumata und posttraumatischen Belastungsstörungen genutzt wird. Häufig wird diese Methode unterstützend, im Rahmen einer tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie und einer Verhaltenstherapie, eingesetzt.

Und können Sie sich jetzt allein mit diesen Informationen entscheiden? 

Wahrscheinlich nicht, zumal die Erklärungen immer noch sehr abstrakt wirken, wenn man sich nicht sowieso mit dem Thema auskennt. Sie können sich jetzt noch weiter informieren und stellen fest, es gibt noch viel mehr Psychotherapieformen. Hier sind einige weitere Beispiele: 

  • Klientenzentrierte Gesprächstherapie nach Rogers 
  • Rational-Emotive Verhaltenstherapie 
  • Lösungsorientierte Kurzzeittherapie 
  • Psychodrama 
  • Hypnotherapie 
  • Emotionale Regulationstherapie 
  • Positive Psychotherapie 
  • Körperorientierte Psychotherapie
  • Integrative Therapie
  • Schemaorientierte Therapie 
  • Gestalttherapie 
  • Emotionsfokussierte Therapie 
  • Interpersonelle Therapie
  • Existenzanalyse und Logotherapie 
  • Kunsttherapie 
  • Mental-Imaginative Trauma-Therapie 
  • Katathym Imaginative Psychotherapie 

Die Liste ist immer noch nicht abschließend vollständig. Vielleicht orientieren Sie sich zuerst an der Frage, ob die Therapieform von den gesetzlichen Krankenkassen getragen werden soll, dann bleiben die oben aufgeführten und kurz erläuterten Therapieformen übrig. 

Die zweite Frage und wahrscheinlich die wichtigste Frage für alle ist: 

Ist mir die Therapeutin oder der Therapeut sympathisch? 

Kann ich mich da öffnen? Fühle ich mich gehört und als Mensch angenommen? Was hilft es Ihnen, wenn Sie den am besten ausgebildeten Professor vor sich haben, der ihnen aber komplett unsympathisch ist? Am wichtigsten (und das gilt für jede Art und Therapieform), ist die therapeutische Beziehung, die Ihnen Vertrauen und Sicherheit gibt, sich offen und ehrlich zu äußern. Hier sollten Sie sich ausprobieren und ihr Bauchgefühl entscheiden lassen. Die therapeutische Beziehung ist meiner Meinung nach, bei der ambulanten Therapie, viel wichtiger als die Art der Therapieform, die eine Therapeutin/ Therapeut anbieten kann. 

Auf was Sie, nach meinen Erfahrungen, unbedingt achten sollten, sind folgende Punkte: 

  • Gehen Sie zuerst zu ihrem Hausarzt und lassen sich durchchecken. Mit einem Blutbild kann man zum Beispiel klären, ob eine Schilddrüsenunterfunktion vorliegt, welche ähnliche Symptome aufweisen kann, wie eine depressive Episode. 
  • Eine medikamentöse Einstellung sollte unbedingt abschließend durch eine Psychiaterin oder einen Psychiater erfolgen und nicht durch den Hausarzt. Das ist ein Facharzt für Psychiatrie, der sich am besten mit den Medikamenten für psychische Erkrankungen auskennt. 
  • Informieren Sie sich, bevor Sie eine Therapeutin oder einen Therapeuten aufsuchen, über deren Website. Meiner Meinung nach sollte heutzutage jede Therapeutin und jeder Therapeut, egal nach welcher Therapiemethode gearbeitet wird, oder ob es sich um eine Privat- oder Kassenleistung handelt, eine Website haben. Hier sollten wenigstens ein paar Informationen über die Person, die Therapiemethode und Kontaktinformationen zu finden sein. 
  • Lassen Sie die Finger von vermeintlich schnellen Lösungen und Heilversprechen, wie z.B. „Nur 3 Hypnosesitzungen zur Lösung“. 
  • Kinder und Jugendliche (in der Psychotherapie bis zum 21. Lebensjahr) sollten speziell ausgebildete Kinder- und Jugendtherapeutinnen und -therapeuten aufsuchen.  
  • Sollte ein starkes Trauma bekannt sein (z.B. sexuelle Übergriffe in der Kindheit), empfiehlt es sich, direkt nach speziell ausgebildeten Trauma-Therapeutinnen und -therapeuten zu suchen. 
  • Gleiches gilt für spezifische Essstörungen wie z.B. Magersucht und Bulimie. 
  • Vertrauen Sie sich bei der Wahl der Therapeutin, des Therapeuten und der Therapieform Ihrem Bauchgefühl an. Ist das nicht vollkommen zufriedenstellend, probieren sie eine andere Therapeutin oder einen anderen Therapeuten aus. Bei Therapien, die von der Krankenkasse gezahlt werden, nennt man das probatorische Sitzungen. Hier stehen Ihnen zwei bis vier Sitzungen à 50 Minuten zu. 
  • Geben Sie nicht gleich auf, wenn die richtige Therapeutin oder der richtige Therapeut nicht gleich gefunden wurde. Hier beginnt bereits der Therapieprozess. 

Welche Therapieform biete ich als Therapeut meinen Klientinnen und Klienten an? 

Grundsätzlich würde ich die von mir ausgeübte Therapieform übergreifend als Gesprächstherapie bezeichnen. Mein therapeutisches Zuhause stellt, nach einer umfassenden Grundlagen- und Basisausbildung, die Spezialisierung in tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie dar. Anschließend folgten weitere Ausbildungen, Weiterbildungen und Seminare in Gesprächstherapie nach Rogers, Sexualtherapie, Ehe-, Paar- und Elternberatung, Traumatherapie Methoden sowie Systemische Therapiegrundlagen. Ich versuche zusätzlich zu der vielen Literatur den regelmäßigen Intervisionen und Supervisionen mindestens eine Weiterbildung pro Jahr zu besuchen, um mich ständig weiterzubilden. Meine Einstellung lautet: „Man lernt nie aus“. 

Ein Vorteil, den Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker für Psychotherapie haben, ist die Freiheit in der Wahl der Therapieform. Ich kann daher meine Klientinnen und Klienten individuell therapeutisch begleiten. Ich liebe meinen Beruf und wünsche Ihnen viel Erfolg und alles Gute bei Ihrer Therapie. Wenn Sie weitere Fragen haben, zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren. Ich stehe Ihnen gerne zur Verfügung.